Schwerpunkt Bild

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Was ist bzw. kann ein Bild? Wie lassen sich Bilder ‹lesen›? Diese und ähnliche Fragen wurden vor allem seitens der Kunstwissenschaft seit Anfang der 1990er Jahre gewinnbringend in den wissenschaftlichen Diskurs eingespeist. Ausgehend von Richard Rortys 1967 geprägten Terminus des «linguistic turn» entwickelten voneinander unabhängig vor allem W. J. T. Mitchell mit dem «pictorial turn» (1992) sowie Gottfried Boehm mit der «ikonischen Wende» («iconic turn», 1994) alternative Interpretationsmodelle, die zum einen über Erwin Panofskys Ikonologie bzw. eine rein ikonographische Auslegung von (in der Regel kunsthistorischen) Bildern hinausgehen. Zum anderen konnte dadurch die Frage, welchen Sinn Bilder erzeugen, auch auf nicht künstlerische, wissenschaftliche Bilder und solche aus dem angewandten Bereich (Design) sinnvoll ausgedehnt und auf bisher nicht berücksichtigte Zusammenhänge zwischen verschiedenen Bildsorten hingewiesen werden.
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